Die betriebliche Altersversorgung wird bei jungen Leuten immer beliebter

Wenn die junge Generation für das Alter spart, macht sie das auf klassische Weise: So spielen Sparbuch, Festgeld und festverzinsliche Papiere die wichtigste Rolle. 60 Prozent nutzen aktuell diese Anlageformen. 2010 waren es noch 66 Prozent, was sicher an dem Zinstief liegt. Der Bausparvertrag hat sich besser behauptet und wird noch von 56 Prozent abgeschlossen (2010: 58 %). Klar rückläufig ist dagegen die Riester-Rente. Nur noch 42 Prozent entscheiden sich aktuell dafür. 2010 waren es noch 50 Prozent. Auch die Lebensversicherung und die private Rentenversicherung verloren an Beliebtheit.

Der einzige Gewinner unter den Anlageformen ist die betriebliche Altersversorgung (bAV). Aktuell nutzen 40 Prozent diese Option. 2010 waren es 31 Prozent. Die bAV hat sich damit an die vierte Stelle der Altersspar-Varianten gesetzt und liegt vor der Riester-Rente. Das Sparen mittels Aktien oder Aktienfonds ist dagegen in der jungen Generation weitgehend ohne Bedeutung (2016: 16 %, 2010: 19%).

Die Studie ermittelte auch, in welche Vorsorgeform Nicht-Sparer ihr Geld potenziell anlegen würden. Auch diese Ergebnisse belegen, dass die betriebliche Altersversorgung immer populärer wird: So wollen diese 43 Prozent nutzen, 33 Prozent haben das „eventuell“ vor (2010: „ja“ 39 %, „eventuell“ 30 %). Allerdings war die Bereitschaft, diese Sparform zu wählen, 2013 mit 50 Prozent schon einmal höher.

Die bAV konnte ihren Bekanntheitsgrad zwischen 2010 und 2016 halten und lag bei jeweils 39 Prozent. Hingegen sank die Bekanntheit der Riester-Rente von 36 Prozent in 2010 auf aktuell 27 Prozent. Damit liegt sie deutlich hinter der betrieblichen Form der Vorsorge. Bei jungen Frauen ist die Riester-Rente besonders wenig bekannt und hat bei ihnen mit gerade einmal 22 Prozent ein „historisches“ Tief erreicht. Die Bekanntheit der bAV ist bei Frauen mit 32 Prozent wesentlich höher. Wer diese Vorsorgeform kennt, dem ist inzwischen vermehrt auch die „Bruttoentgeltumwandlung“ – das Kernstück der betrieblichen Altersversorgung – ein Begriff (2016: 43 %, 2010: 31 %).

Aktuell geben 54 Prozent der Befragten an, sich beim Thema Finanzen gut auszukennen („sehr gut“: 9 %, „gut“: 45 %). Unter jungen Männern gab es dabei eine Steigerung der Finanzkompetenz (2016: 60 %, 2010: 57 %), unter jungen Frauen einen leichten Rückgang (2016: 47 %, 2010: 50 %). Um die Kompetenz in Sachen Altersvorsorge ist es wesentlich schlechter bestellt: So bezeichnen nur 27 Prozent der Befragten ihre Kenntnisse als „gut“ oder „sehr gut“. Bei den Frauen liegt die Selbsteinschätzung unter der der Männer.

Über finanzielle Dinge informiert sich die junge Generation hauptsächlich mittels Internet (2016: 68 %) und über ihre Eltern (2016: 63 %). Seltener erkundigen sie sich bei ihrer Bank (2016: 48 %) oder über Fernsehen und Radio (2016: 43 %). Von einem Überangebot an Informationen in Sachen Altersvorsorge kann nicht die Rede sein, denn 88 Prozent verneinen, dass sie zu viele Infos hätten.