Die Generation Y spart weniger für das Alter

Trotz sehr niedriger Zinsen bekennt sich die junge Generation weiterhin zum Sparen. So geben aktuell 54 Prozent an, „regelmäßig“ zu sparen, 30 Prozent legen „ab und zu“ etwas zurück. Damit hat sich der Anteil der Sparer in den letzten sechs Jahren kaum verändert. (2010 sparten 53 % „regelmäßig“ und 31% „ab und zu“.)

Besonders hoch ist der Anteil der Sparer bei Jugendlichen in einer sehr guten finanziellen Lage. 2016 legen 73 Prozent von ihnen regelmäßig Geld beiseite, während junge Leute in einer (sehr) schlechten materiellen Situation nur zu 33 Prozent regelmäßig etwas zurücklegen. Allerdings nahm die Sparquote unter diesen in den letzten sechs
Jahren zu, während die Quote bei Jugendlichen mit besserer pekuniärer Ausstattung sank.

Eine stabile Sparquote heißt jedoch nicht, dass die junge Generation für das Alter vorsorgt. War der Anteil dieser Sparer schon zwischen 2010 und 2013 etwas rückläufig, so hat sich der Trend nun verstärkt. Legten 2010 noch 66 Prozent Geld für ihr Alter zurück, sind es aktuell nur noch 58 Prozent.

Die Sparrate für das Alter lag 2010 unter jungen Männern bei 54 Prozent. Aktuell liegt sie bei 49 Prozent. Bei Frauen ist der Rückgang noch stärker (2010: 57 %, 2016: 49 %). Die inzwischen viel geringere Angst junger Frauen vor Altersarmut und ihr nunmehr hohes Vertrauen in die mittelfristige Zukunft Deutschlands könnte dieses
Verhalten erklären.

Die Gründe, warum die junge Generation nicht für das Alter spart, liegen in erster Linie in ihrer Gegenwartsbezogenheit. So geben Prozent der jugendlichen Sparer „voll und ganz“ an, erst einmal „etwas vom Leben haben zu wollen“ (2010: 45 %). Wohingegen der Grund, kein (oder kaum) Geld zu haben, auf 38 Prozent der Befragten „voll und ganz“ zutrifft (2010: 42 %).

Das Alterssparen hat für die höher Gebildeten eine geringere Priorität als für mittel und einfach Gebildete. Erstere Gruppe spart eher für die Finanzierung von Ausbildung und Studium. So legen dafür 55 Prozent der Jugendlichen mit höherer Bildung Geld zurück, während 38 Prozent mit mittlerer und nur 22 Prozent mit einfacher Bildung aus diesem Grund Rücklagen bilden. Insgesamt sparen – über alle Bildungsschichten hinweg – 42 Prozent für die Ausbildung oder das Studium (2010: 39 %).

Am häufigsten legt die Generation Y mit 75 Prozent weiterhin etwas für größere Anschaffungen zurück, etwa für ein Auto oder Möbel (2010: 78 %). Auch für unvorhersehbare Ereignisse bilden die Jugendlichen mit 70 Prozent öfter Rücklagen als für ihre Altersvorsorge.

Auf „Platz 3“ der Spargründe stehen mit einer Quote von 64 Prozent Urlaubsreisen. Damit hat sich dieser Grund zum Sparen deutlich vor die Altersvorsorge geschoben. Im Vergleich zu 2010 (56 %) ist die Sparrate für Urlaubsreisen deutlich angestiegen.