Insgesamt nimmt die Angst vor Altersarmut ab. Aktuell haben 30 Prozent der jungen Leute diese Sorge „voll und ganz“ (2010: 38 %). Zusammen mit den Befragten, die „eher“ Angst davor haben, liegt der Prozentsatz bei 55 Prozent (2010: 61 %). Die junge Generation erkennt zudem, dass sie ohne private Vorsorge im Alter arm sein wird. 50 Prozent sind davon aktuell „voll und ganz“ überzeugt.
2010 war die Angst vor Altersarmut weit mehr unter jungen Frauen verbreitet als unter jungen Männern. Diese Sorge ging bereits 2013 zurück und erreicht aktuell einen Tiefpunkt: Nur noch 34 Prozent der jungen Frauen glauben „voll und ganz“, im Alter arm zu sein (2010: 47 %). Bei jungen Männern ist diese Sorge („voll und ganz“) über die drei Studien hinweg relativ konstant und liegt aktuell bei 27 Prozent. Damit bewerten Männer und Frauen das Problem der Altersarmut immer noch unterschiedlich. Doch da die Ängste der weiblichen Befragten stark nachließen, hat sich ihre Sicht inzwischen angenähert.
Die Befürchtungen sind auch je nach Bildungshintergrund unterschiedlich stark ausgeprägt. So haben 51 Prozent der Jugendlichen mit einfachem Bildungsniveau „voll und ganz“ Angst vor Altersarmut, während nur 17 Prozent der jungen Leute mit hohem Bildungsstatus diese Sorge teilen. Dazwischen ordnen sich die Befragten mit mittlerer Bildung ein. Während bei den hoch und mittel Gebildeten die Angst im Laufe der letzten sechs Jahre abgenommen hat, setzte sich dieser Trend bei den einfach Gebildeten nicht durch.
Gleichzeitig mit der Abnahme der Angst vor Altersarmut sinkt der Glaube, dass private Altersvorsorge bessere Renditen abwirft als die staatliche Rente. 2016 stimmen dem nur noch 23 Prozent „voll und ganz“ zu, 40 Prozent „eher“ (2010: „voll und ganz“ 31 %, „eher“ 46 %). Deshalb sehen viele Jugendliche den Staat in der Pflicht: 61 Prozent glauben „voll und ganz“ oder „eher“, dass nur eine stärkere staatliche Förderung eigene zusätzliche Altersvorsorge lohnenswert machen würde. 79 Prozent gehen „voll und ganz“ oder „eher“ davon aus, dass es eine gute staatliche Rente geben würde, wenn die Politik das wirklich wolle (2010: 74 %).
Passend dazu ist das Vertrauen der jungen Leute in die gesetzliche Rentenversicherung gestiegen. Sie ist insgesamt hoch und liegt aktuell bei 76 Prozent („voll und ganz“: 18 %, „eher“: 58 %) gegenüber 67 Prozent 2010. Außerdem ist die gesetzliche Rentenversicherung im Vergleich zu allen anderen in der Studie erfassten Anbietern mit konstant 91 Prozent die bekannteste Vorsorgeform.
Die Akzeptanz privater Anbieter ist dagegen niedrig. So haben beispielsweise Banken und Investmentfonds an Vertrauen verloren. Auch ihre Bekanntheit sinkt. Ein Gewinner dieser Stimmungslage der Generation Y sind Anbieter der betrieblichen Altersversorgung. So vertrauen aktuell 72 Prozent den Versorgungswerken der Tarifparteien („voll und ganz“: 16 %, „eher“ 56 %). Das ist ein besseres Ergebnis als 2010.