Es fehlt nicht viel zur guten Altersvorsorge
Wenn wir die Befragung der 2.500 Frauen und Männer im Alter von 17 bis 27 Jahren reflektieren – wie sehen sie ihre Zukunft, das Thema Altersvorsorge, und welche Erwartungen haben sie – dann sehen wir, dass da eine Generation ist, die Verantwortung übernehmen will, sich aber nicht in der Lage fühlt, gezielt und sicher zu handeln. Die sich ein Bild gemacht hat. Ein Bild darüber, wie ihre finanzielle Zukunft im Alter aussehen wird. Ein Bild, das sie zwar handeln lässt, sie aber nicht wissen, ob sie langfristig das Richtige tun. Und ein Bild, das sie Forderungen formulieren lässt – an die Institutionen und Entscheider*innen in diesem Land. Schauen wir mal genauer hin…
1. Jugendliche sehen klar, was Sache ist.
Was heißt das? Sehen sie ganz deutlich, wie ihre Situation ist? Sehen sie deutlich, was zu tun ist? Das bestätigt sich für uns in der Umfrage noch nicht.
Was wir sehen, ist ein starkes Gefühl. Ein Großteil der Jugendlichen gibt an, Angst vor Armut im Alter zu haben. Ein valides Signal dafür, dass das Vertrauen, die Altersvorsorge würde sich schon extern regeln, nicht mehr vorhanden ist. Sie hören immer wieder in der Öffentlichkeit und den Medien, dass die gesetzliche Rente allein kaum reichen wird, um den Lebensstandard im Alter zu halten. Sie nehmen wahr, dass die demografische Entwicklung die Belastung der umlagefinanzierten Rente in den kommenden Jahrzehnten weiter verschärfen wird. Und sie sehen, dass sie selbst ans Steuer müssen und dass zusätzliche Altersvorsorge eine Notwendigkeit für jeden einzelnen ist.
Problem gibt, das sie für sich selbst lösen sollten. Dabei stellen Jugendliche fest, dass, wenn es ins Handeln geht, die Welt ganz schön komplex ist. Die politischen Debatten sind widersprüchlich und bieten keinen langfristig verlässlichen Rahmen. In dieser komplexen und instabilen Welt die richtigen nachhaltigen Entscheidungen zu treffen, das ist die Kernunsicherheit, die sie haben. Ihnen fehlt die Planungssicherheit in Bezug auf ihre Zukunft, und diese wird auch ihnen niemand herstellen können. Diese Erkenntnis scheint sich in den Köpfen der jungen Menschen zu manifestieren.
Hieraus könnte sich eine abwartende Haltung entwickeln. Nach dem Motto: „Ich brauche jetzt etwas von außen, und dann wäre ich vielleicht bereit, selbst etwas zu tun für die Altersvorsorge.“ Diese Haltung ist in der Studie nicht erkennbar. Die große Mehrheit von 65 Prozent der Befragten gibt an, gerne Verantwortung zu übernehmen und sich dabei als selbstwirksam zu erleben. Zudem trifft ein erheblicher Teil – zwei Drittel – ihre finanziellen Entscheidungen eigenständig, ohne sich ausschließlich auf externe Beratung oder Vorgaben zu stützen.

Die Konsequenzen
Wir sollten den unmittelbar anstehenden politischen Prozess reflektieren und in unserer Kommunikation, insbesondere auf unserer Homepage, unseren Teil dazu beitragen, die Jugendlichen dabei zu unterstützen, dass sie erkennen, was Sache ist.

2. Jugendliche nehmen den Hebel in die Hand.
Klar ist, dass insbesondere junge Menschen sich frühzeitig mit einer zusätzlichen Altersvorsorge auseinandersetzen sollten. Sie sind diejenigen die unter dem derzeitigen Status quo die niedrigste Rentenleistung aus der gesetzlichen Rentenversicherung erwarten können, aber gleichzeitig noch einen langen Ansparzeitraum vor sich haben, in dem sie am meisten von moderaten Beiträgen bei gleichzeitiger stabiler Wertentwicklung profitieren können.
Und genau dies tun viele junge Menschen, wie die Befragung zeigt. Auf die Frage, ob sie für ihre Altersvorsorge sparen, antworten 54 Prozent, dass sie dies tun. Die Altersvorsorge zählt bei den Sparzielen bereits zu den vorderen Prioritäten und belegt Platz 4, noch vor dem Eigenheim. Selbst unter denjenigen, die derzeit nicht sparen, wird sie auf Platz 5 genannt, wenn es darum geht, wofür sie zukünftig sparen würden. Das zeigt, dass den jungen Menschen bewusst ist, dass sie ihre Zukunftsvorsorge selbst in die Hand nehmen müssen.
Nicht in Gänze. Aus der Perspektive der Altersvorsorge gibt es mindestens zwei große Gruppen: diejenigen, die die Signale für sich erkannt haben und handeln und diejenigen, die ihre finanzielle Zukunft ebenfalls pessimistisch einschätzen, jedoch für sich noch keinen Weg gefunden haben, aktiv zu werden. Auch wenn sich die Jugendlichen in einem unterschiedlichen Aktionsmodus befinden, beobachten wir bei beiden Gruppen den Wunsch, den Hebel in die Hand zu nehmen.
Wir wollten von den Jugendlichen wissen: Wie sparen sie für ihre Altersvorsorge, und wem vertrauen sie? Besonders auffällig ist der starke Anstieg des Sparens in Aktien oder Fonds – auf heute 62 Prozent. Damit hat sich der Anteil in weniger als zehn Jahren fast vervierfacht und liegt auf Platz 1 der Sparmöglichkeiten – und zwar geschlechterübergreifend. Neben Aktien oder Fonds bleibt die betriebliche Altersvorsorge eine bedeutende Option. Sie liegt mit einem stabilen Anteil von 40 Prozent auf Platz drei und wird nur von Aktien und festverzinslichen Sparformen wie Sparbuch und Festgeld übertroffen.
Die Konsequenzen
Wir wollen uns dafür engagieren, die Jugend bei der Umsetzung ihrer Sparambitionen zu unterstützen. Heißt, sie in die Lage zu versetzen, den Hebel auch tatsächlich in die Hand zu nehmen. Ein Hebel, der insbesondere mit der betrieblichen Altersvorsorge zu tun hat, der die Jugend großes Vertrauen entgegenbringt. Gut, dass die MetallRente Produkte an die Arbeitgebenden reicht, die die wesentlichen Vorteile beider Spar-Formate vereint, die Jugendliche auf ihrer Agenda haben – die Renditeorientierung von Aktien/ETF und die Sicherheitsorientierung der klassischen Festgeldanlage.
Ein gravierender Mangel der betrieblichen Altersvorsorge ist die hohe Einstiegshürde. Jedenfalls im Vergleich zu ETF. Mit drei Klicks kann ich einen ETF einrichten, für die betriebliche Altersvorsorge brauche ich deutlich länger. Sie wird über die Arbeitgebenden organisiert, es muss ein Antrag gestellt und ein Formular ausgefüllt werden, und oft erst nach ein paar Wochen kommt die Police und kann es mit dem Sparen losgehen. Diese Einstiegshürde sollten wir senken. Wir wollen, dass junge Menschen in drei Klicks die Beantragung der Altersvorsorge erledigt haben, der Prozess weniger komplex und schneller wird, damit sie starten können.
3. Jugend fordert rechtzeitig Wissen und Unterstützung.
Die Altersvorsorge auf der Agenda zu haben, ist nur die halbe Miete. Jetzt suchen die Jugendlichen nach dem bestmöglichen Weg. Sie sehen sich in einem Spannungsfeld zwischen Sorge und Erkenntnis, zwischen Bereitschaft zur Eigenverantwortung und einer Überforderung durch Komplexität. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie junge Menschen dazu befähigt werden, strategisch und mit Weitsicht ihre finanzielle Zukunft zu gestalten. Dabei haben die Jugendlichen die Bedeutung der Thematik Finanzen und Altersvorsorge sowie der finanziellen Bildung erkannt. Dies zeigt sich sowohl an ihren Interessen als auch an ihren Informationswünschen.
Was wir erwartet hätten, wäre die Aussage: „Wenn ich meine erste eigene Wohnung beziehe oder wenn ich meinen Azubi-Vertrag habe, dann können wir mal reden, aber vorher habe ich ja Besseres zu tun…“ Das hätten wir gut verstanden. Was sich in der Studie jedoch abzeichnet, ist der deutliche Wunsch nach einer Befähigung – so neutral und so früh wie möglich. So wünschen sich 40 Prozent bereits während der Schulzeit erste Informationen. Gefordert wird ein konkretes Schulfach. Ein Fach, das den jungen Menschen die wirtschaftliche und finanzielle Bildung vermittelt – breit und neutral. Ein Fach, mit dem sie sich die notwendige langfristige Planungskompetenz erwerben. Diese Bildung braucht es als Voraussetzung für die eigene individuelle Freiheit. Als Voraussetzung für echte Handlungsfähigkeit in diesem komplexen und instabilen Umfeld.


Die Konsequenzen
Für die finanzielle Bildung wollen wir handfest ins Gespräch kommen mit Bildungsträgern und Akteur*innen aus dem Bildungssystem, die Jugendlichen eingeschlossen. Dafür gehen wir als MetallRente dorthin, wo wir gebraucht werden. Das kann sowohl ein kleiner Kreis als auch eine Großveranstaltung sein, eine Präsenzveranstaltung oder auch ein Online-Forum.