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Altersvorsorge kommt nicht voran

21.03.2022 Statements

Für junge Leute liegt das Rentenalter in ferner Zukunft. Sie wissen aber: Ohne zusätzliche Vorsorge werden sie im Alter keine gute Rente haben. Dennoch sparen viele Jüngere nicht. Insbesondere Frauen bilden immer weniger Rücklagen für den Ruhestand.

Zwar sorgt die Hälfte aller 17- bis 27-Jährigen (51 Prozent) für ihr Alter vor. Aber diese Quote ist nur bedingt befriedigend. Denn die Zahl der jungen Leute, die regelmäßig Rücklagen für die Rente bildet, liegt aktuell bei nur 37 Prozent, ist also deutlich niedriger.

Es bestätigt sich, dass die persönliche Finanzlage ausschlaggebend für die Altersvorsorge ist. So bilden zwei Drittel der jungen Menschen, die ihre eigene finanzielle Situation als „sehr gut“ bezeichnen, Rücklagen fürs Alter. Bei denjenigen, denen es finanziell „schlecht“ oder „sehr schlecht“ geht, können dies nur rund ein Viertel tun.

Altersvorsorge hängt von Bildung ab

Große Unterschiede beim Alterssparen gibt es auch zwischen jungen Leuten mit niedrigem und hohem Bildungsniveau. So liegt der Anteil der Alterssparer mit einem niedrigen (angestrebten oder abgeschlossenen) Bildungsabschluss um etwa 20 Prozentpunkte unter dem Anteil der alterssparenden Jugendlichen mit mittlerer oder hoher Bildung.

Weitere Unterschiede zeigen sich bei jungen Leuten mit oder ohne Migrationshintergrund und zwischen Ost oder West. So sparen 54 Prozent ohne Migrationshintergrund, aber nur 45 Prozent mit Migrationshintergrund. 53 Prozent der jungen Erwachsenen in Westdeutschland sorgen fürs Alter vor. Im Osten sind es nur 43 Prozent.

Auch die Geschlechter unterscheiden sich beim Alterssparen. Bei Frauen sinkt der Anteil der Sparenden kontinuierlich, bei Männern nimmt er dagegen deutlich zu. Im Jahr 2010 war die Alterssparquote bei den Frauen noch höher als bei den Männern (57 Prozent zu 53 Prozent). Heute liegt die Alterssparquote der jungen Frauen 14 Prozentpunkte unter jener der Männer (44 zu 58 Prozent).

Zustimmung zur betrieblichen Altersversorgung stabil

Während traditionelle Geldanlagen wie Sparbuch, Festgeldkonto oder festverzinsliche Wertpapiere zunehmend an Attraktivität verlieren, liegen Aktien und Fonds voll im Trend.

Bei der betrieblichen Altersversorgung (bAV) sieht das anders aus. Aktuell zahlen 37 Prozent aller jungen Erwachsenen, die Geld fürs Alter zurücklegen, in die betriebliche Altersversorgung (bAV) ein. Da ist noch Luft nach oben, denn 2016 waren es schon einmal 40 Prozent. Die Altersvorsorge über den Betrieb erfreut sich trotzdem deutlich größerer Beliebtheit als private Lebens- und Rentenversicherungen oder die Riester-Rente. Die 17- bis 27-Jährigen schätzen sehr rational ein, dass in Zeiten niedriger Zinsen ein Arbeitgeberzuschuss und staatliche Förderung besonders wichtig für die Rendite der eigenen Altersvorsorge sind. 72 Prozent der jungen Erwachsenen finden, wie schon 2019, dass sich betriebliche Altersvorsorge mit einem Arbeitgeberzuschuss rentiert.

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